Evangelische Nathan-Söderblom-Kirchengemeinde

Geschichte

Im Herbst 1962 genehmigte der Senat die Teilung der Melanchthon Kirchengemeinde in Spandau. Diese Kirchengemeinde war durch die neuen Siedlungsgebiete zu groß geworden.

Am 1.1.1963 trat die Teilung in Kraft und es entstand unsere Gemeinde: Die Nathan-Söderblom-Kirchengemeinde, mit damals ca. 2.800 Mitgliedern. Ein reichhaltiges Leben sollte sich entwickeln.

Ihren Namen erhielt sie nach dem schwedischen Theologen und Erzbischof Nathan (eigentlich Lars Olof Jonathan) Söderblom (* 15. Januar 1866 in Trönö, heute Söderhamn, Provinz (län) Gävleborg; † 12. Juli 1931 in Uppsala). Er war zudem ein bedeutender Religionswissenschaftler. Für seinen Einsatz für die Ökumene und den Weltfrieden wurde ihm 1930 der Friedensnobelpreis verliehen.

Als Versammlungsort diente das Skandiaheim in der Ebersdorfer Str. 119, das 1953 von skandinavischen Christen errichtet wurde, um Flüchtlinge aus der DDR betreuen zu können. Seit 1957 wurde das "Schwedenhaus" als zweiter Stützpunkt für die Melanchthon-Gemeinde genutzt.

Der neue Pfarrer, Klaus Feierabend, war bereits ein Jahr lang in Spandau, in diversen Gemeinden und Schulen als Hilfsprediger eingesetzt. Der Geistliche hat das Leben rund um die Ulrikenstraße nachhaltig geprägt.

Im Sommer 1966 konnte aus dem Bereich der Kolonie "Egelpfuhl" ein 4.000 qm großes Grundstück erworben werden. Spandaus Muttergemeinde St. Nikolai hatte es einer Erbengemeinschaft abgekauft und das Eigentum an die Nathan-Söderblom-Gemeinde übertragen.

Am 12. März 1968 war es so weit: Das neue Gemeindezentrum in der Ulrikenstr. 7/9 wurde mit einem feierlichen Gottesdienst eingeweiht und betreute von nun an ca. 3.600 Mitglieder.

Im Herbst 1996 wurde Viola Türk Pfarrerin in der Nathan-Söderblom-Gemeinde. Das Pfarrhaus wurde im Frühjahr 2010 abgerissen, es war wegen Schimmelbefalls unbewohnbar geworden.

Viola Türk hat nach annähernd 2 Jahrzehnten ihren Dienst in Spandau beendet und ist in Berlins Süden, in Lankwitz, tätig.

Das von der Pfarrerin gegründete und weit über die Grenzen Spandaus hinaus bekannte Zirkustheater Regenbogen trägt nun den Namen Circrobaten.

Erko Sturm aus der benachbarten Evangelischen Melanchthon – Kirchengemeinde verwaltet mit 40 % Dienstumfang die Pfarrstelle, beide Gemeinden kooperieren, ein gemeinsames Informationsheft ist entstanden. Man möchte jedoch unabhängig bleiben.

Wie vielerorts sinken die Gemeindegliederzahlen. Phantasien sind gefragt, Gemeindeaufbau muss sich neu definieren.

Es engagieren sich ehrenamtlich Tätige aller Generationen.

Dem Gemeindekirchenrat gehören zurzeit außer dem Pfarrer Jens-Uwe Hass, Lieselotte John, Kirsten Strack, Angelika Boyke, Manuela Motz und Cristoph Schnack an.

Unsere Gemeinde hat inzwischen nur noch etwa die Hälfte der ursprünglichen Zahl im Jahr 1963. Aus diesem Grund haben wir auch beschlossen, unseren GKR ab dem 31. Oktober 2010 von sechs auf vier Mitglieder zu reduzieren.